Warum endet das größte Volksfest in Nordschwaben, die Nördlinger Mess‘, traditionell an einem Montag?

Gute Frage! Die Antwort hat eine charmante historische Note und ein cleveres Augenzwinkern. In Nördlingen feiern wir die Feste, wie sie fallen – oder legen sie so, dass wir wochentags feiern können. Die Nördlinger Mess‘, das größte Volksfest in Nordschwaben, dauert zehn Tage und endet nicht am Sonntag, sondern am „Herrenmontag“. Und das ist kein leiser Ausklang, sondern ein absolutes Highlight!

Historisch gesehen, stammt der „Herrenmontag“ daher, dass die Ratsherren – die einflussreichsten Männer der Stadt – sich diesen Tag als zusätzlichen Feiertag gönnten und die Mess‘ feierlich ausklingen ließen. Heutzutage hat sich die Tradition ein wenig gewandelt: Jetzt nehmen die Herren ihre Familien mit und machen daraus einen unvergesslichen Tag für alle.

Aber wie steht es mit der Gleichberechtigung? Ist „Herrenmontag“ in der genderneutralen Sprache überhaupt noch zeitgemäß? Das könnte eine unterhaltsame Diskussion bei einem kühlen Bier im Schatten des Sixengartens sein!

Die Nördlinger wissen eben, wie man clever feiert: Ämter und viele Firmen in der Region geben ihren Mitarbeitern frei, um gemeinsam den letzten Tag der Mess‘ zu genießen. Das zeigt einmal mehr, dass Tradition und Moderne in Nördlingen Hand in Hand gehen.

Und für die kleinen Nördlinger gibt es das historische „Stabenfest“. Seit dem 15. Jahrhundert ziehen Kinder mit Blumen und Haarkränzen geschmückt durch die Gassen zur Kaiserwiese und singen „Kinder lasst die Schule sein, Stabenfest ist heut“. Natürlich brauchen die Kinder Begleitung, und so schließen die Ämter und Geschäfte erneut – diesmal, damit die Erwachsenen ihre Kinder beaufsichtigen können. Wann? Natürlich an einem Montag!

In Nördlingen wissen wir eben, wie man das Leben genießt – und das ganz traditionell und doch so modern. Prost auf den Herrenmontag und die Nördlinger Mess‘!

Denn eins ist klar: Das Bier kennt kein Geschlecht und wirbt für Gleichberechtigung – es heißt ja auch DAS Bier!