Frauenpower am Braukessel

Heute, am Internationalen Frauentag, möchten wir einen Blick auf die faszinierende Geschichte des Bierbrauens werfen und dabei besonders die bedeutende Rolle der Frauen hervorheben.

Bierbrauen war lange Zeit Frauensache – eine Tatsache, die oft übersehen wird, aber dennoch von großer Bedeutung ist. Schon im Altertum waren es meist Frauen, die das Bier brauten. Im alten Mesopotamien beispielsweise, einer Wiege der Zivilisation, hatten Frauen das Monopol auf das Bierbrauen. Die sumerische Göttin Ninkasi wurde sogar als Schutzpatronin des Bieres verehrt, und ein alter sumerischer Hymnus beschreibt detailliert die Schritte des Bierbrauens, die von Frauen ausgeführt wurden.

Auch bei den Germanen war das Brauen Frauensache, und im frühen Mittelalter arbeiteten ausschließlich Frauen in den Brauhäusern. Ebenso gehörte das Bierbrauen für die Frauen zu den täglichen Aufgaben im Haushalt. Es gehörte zur Hauswirtschaft, wie Kochen und Backen: sie schroteten das Malz, brauten das Bier und füllten es schließlich in Fässer oder Flaschen ab. Es war sogar Sitte, dass Frauen nach dem Brauen ihre Nachbarinnen zu einem „Bierkränzchen“ einluden, bei dem Brot ins Bier gebrochen und gegessen wurde. Diese Zusammenkünfte dienten dazu, die frisch gebraute Ware zu probieren und soziale Bindungen zu stärken. Der Braukessel war übrigens noch bis ins Mittelalter selbstverständlicher Teil der Mitgift.

Ein weiteres interessantes Beispiel ist die Rolle der Frau im mittelalterlichen Europa. Damals war das Bierbrauen oft eng mit den Klöstern verbunden, und viele Klöster hatten ihre eigenen Brauereien, in denen die Nonnen das Bier brauten. Sie entwickelten ihre eigenen Rezepte und Brautechniken, die oft gut gehütete Geheimnisse waren.

Sogar Martin Luthers Frau, Katharina von Bora, war Brauerin von Beruf. Sie hatte die Kunst des Bierbrauens im Kloster gelernt. Dort hatte sie auch die Brauberechtigung erhalten, die sie später privat weiter nutzte. Nach ihrer Heirat mit Luther braute sie zu Hause. Von unterwegs schrieb Luther dann an seine „gnädige Jungfer Katharina Lutherin von Bora und Zulsdorf“, sie möge doch „ein Pfloschen ihres Bieres zu ihm schicken so oft sie könne.“ Wenn Katharina zögere, ihm von ihrem Bier zu schicken, würde er „vor dem neuen Bier einfach nicht nach Hause kommen.“

Heutzutage wird das Bierbrauen oft als männliche Domäne betrachtet, doch anlässlich des Frauentags möchten wir die wichtige historische Tatsache hervorheben, dass Frauen das Brauhandwerk maßgeblich geprägt haben.

Lasst uns also anstoßen auf die Frauen, die das Bierbrauen zu dem gemacht haben, was es ist, und auf alle Frauen, die tagtäglich in der Bierwelt aktiv sind.

Frauen, die sich für das Brauhandwerk interessieren, sollten jetzt handeln! Wir haben noch einen Ausbildungsplatz frei. Jetzt bewerben und Teil dieser traditionsreichen Geschichte werden!

Prost und einen schönen Frauentag!