Yoanna und Charles Hanbury heiraten im Ries. Carl-Eugen Erbprinz zu Oettingen-Wallerstein führt seine Stieftochter zum Altar. Zu Gast ist eine Enkelin der Queen.
Ein Artikel der Augsburger Allgemeine
Solch ein Ambiente haben wohl die wenigsten der Gäste aus allen Teilen der Welt bei solch einem Anlass schon einmal erlebt: eine fürstliche Trauung als romantische Waldhochzeit. Dabei liegt der Wunsch, so eine Umgebung für ihre kirchliche Hochzeit zu wählen, mehr oder weniger auf der Hand. Yoanna und Charles Hanbury sind begeisterte Natur-, Wald- und Pferdeliebhaber und haben ihren Lebensmittelpunkt auch in England aufs Land verlegt. So war es nur konsequent, die Traumzeremonie an einem Ort zu feiern, der der 29 Jahre alten Braut ein besonders lieb gewonnener Platz ist. Schließlich kann es keine Kathedrale der Welt mit der Natur aufnehmen. Schon gar nicht, wenn eine Lichtung so aufwendig und liebevoll geschmückt ist, wie vergangenen Samstag. Wen begleiten schon mehrere Jahrhunderte alte Eichen bei diesem wundervollen Schritt in ein gemeinsames Leben.
So wurden die hochadeligen Gäste per Shuttlebus in den Fürst Wallerstein’schen Forst gebracht. Das Wetter tat sein übriges, die Sonne schien und der Wald spendete angenehm kühlen Schatten. Die Zeremonie wurde bewusst privat gehalten. Zu den Gästen zählte eine Enkelin der Queen – Eugenie Princess of York war ins Ries gekommen. Zudem waren die Prinzen der Maharadja von Jodhpur bei der Vermählung dabei, genauso wie die spanischen Markgrafen von Serandola und der Immobilien-Macher Christian Völkers mit seiner Frau Ninon. Camilla Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg kam mit ihrem Ehemann Carl-Albrecht, Franz-Albrecht Erbprinz zu Oettingen-Spielberg mit seiner Frau Cleopatra. Nicht nur der deutsche Zweig der neu gegründeten Familie Hanbury glänzte mit illustren Namen, auch der Bräutigam entstammt einer großen irisch-englischen Familie, die auf der Insel international bekannte Pferdezüchter hervorgebracht hat. Der Bräutigamvater – Major Christopher Hanbury – war Husar der Queen, dabei viele Jahre in Deutschland stationiert, und über Jahrzehnte engster Berater des Sultans von Brunei.
Dann war es endlich soweit: Während der 31 Jahre alte Bräutigam schon am liebevoll gestalteten Altar wartete, kam die Braut mit einem traumhaften Blumenstrauß in zartem Rosé aus selbst gezogenen Rosen aus dem Wallersteiner Schlosspark, am Arm ihres Stiefvaters Carl-Eugen Erbprinz zu Oettingen-Wallerstein. Die Gäste erhoben sich beim Anblick der zauberhaften Braut, die ein Kleid ganz aus feinstem Seidenkrepp von der englischen Designerin Philippa Lepley mit einer drei Meter langen Schleppe und einem Schleier aus feinem Seidentüll mit leichter Spitze gewählt hatte. Im Haar trug sie ein goldenes Diadem aus dem Hause Oettingen-Wallerstein. Sie strahlte mit ihrer kleinen Tochter Cara um die Wette, die auf dem Arm der Brautmutter, Anna Erbprinzessin zu Oettingen-Wallerstein, aus sicherer Entfernung betrachtete, was sich vor dem Altar zutrug. Dekan Gerhard Wolfermann aus Nördlingen und Pater Anselm Bilgri, der ehemalige Prior des Klosters Andechs, leiteten gemeinsam den Gottesdienst und gaben den beiden den kirchlichen Segen. Musikalisch begleitet wurde die Zeremonie vom Kammerchor St. Georg unter der Leitung von Kantor Udo Knauer, dem Posaunenchor St. Georg, unter der Leitung Dr. Ute Beierlein, und dem Wallersteiner Terzett.
Mit dem symbolischen Auszug aus der „Kirche“ und einem Blütenregen endete der offizielle Teil und auf der rustikal gestalteten Festwiese schloss sich der Empfang an. Tischchen aus Heuballen, alte Silberleuchter, lässiger und zugleich eleganter Country Style. Die mit Blumen geschmückte Hochzeitstorte – ein Traum mit Zitronen- und Victoria-Sponge-Geschmack auf fünf Stockwerken, wurde am romantischen Waldweiher angeschnitten. Das glückliche Brautpaar durfte viele Glückwünsche entgegennehmen. Der frisch gebackene Ehemann musste allerdings die symbolische Aufnahme in die Brau-Dynastie erst noch besiegeln: mit dem ersten Fassanstich seines Lebens. Charles Hanbury machte eine glänzende Figur und bewältigte das Aufnahmeritual souverän. Die Parforcehorn-Bläser Freischütz Schwaben und die Nördlinger Jagdhörnerbläser begleiteten den Empfang, den die beiden frisch Vermählten im Austin Healey verließen.
Abends wurde im engsten Familien- und Freundeskreis ein Diner im prunkvollen Festsaal des fürstlichen Schlosses Baldern genossen. Am Sonntag wurde mit einem zünftigen, bayerischen Brunch auf Schloss Wallerstein weitergefeiert. Alle Gäste erschienen in Dirndl und Lederhosen und genossen das hauseigene Fürst Wallerstein Bier.
Lesen Sie den Artikel “Traumhochzeit auf einer Waldlichtung” – online auf Augsburger-Allgemeine
Bilder zur Trauung: